HELP® LESE-UND RECHTSCHREIB-TRAINING - SEIT 1994
Thema: Es geht hier um die Förderung bei Lernproblemen, für die folgende Begriffe üblich sind: Legasthenie, Teilleistungsstörungen, Leseschwäche, Rechtschreibschwäche oder Leserechtschreibschwäche, Leserechtschreibstörungen, Leserechtschreib-Schwierigkeiten, abgekürzt auch LRS. Noch vielfältiger sind die Namen der Therapien. Weil der Erwerb der Schriftsprache ein komplexer Vorgang ist, gibt es auch zahlreiche Faktoren, die ihn beeinträchtigen können, von genetischen Dispositionen bis zu fragwürdigen Lehrmethoden. Manche dieser Schwierigkeiten sind nur mühsam und allmählich zu überwinden; aber fast alle Kinder können Erfolge erzielen, wenn sie die richtige Förderung bekommen. Jedes Bundesland hat einen LRS-Erlass; in Nordrhein-Westfalen heißt er: ,,Förderung von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Schwierigkeiten im Erlernen des Lesens und Rechtschreibens (LRS-Erlaß,19.7.1991)". Trotzdem können nur wenige Schulen einen angemessenen Förderunterricht gewährleisten, und auch die Lehrerfortbildung in diesem Bereich kommt seit Jahrzehnten zu kurz.
Grundlage meiner Arbeit mit lese- oder rechtschreibschwachen
Kindern ist die Förderdiagnostik, vor allem die regelmäßige
Analyse von Fehlern in Schulheften oder bei Schreib- und Leseproben,
ergänzt durch standardisierte Tests. Diese Erkenntnisse sowie die
laufende Lernbeobachtung wurden genutzt, um das weitere Vorgehen zu
planen bzw. anzupassen.
Also findet kein starrer Lehrgang statt,
bei dem alle an derselben Stelle beginnen und aufhören, sondern je
nach den persönlichen Schwierigkeiten werden die Schwerpunkte der
Arbeit bestimmt - und diesen wird so viel Zeit eingeräumt, wie
jeweils nötig ist!
Das Training ist überwiegend schriftorientiert, damit die Schüler die besondere Struktur der Schriftsprache handelnd erfahren können. „Man muss etwas bemerken, um es sich merken zu können“, wie der Sprachdidaktiker Heiko Balhorn sagt. Die Schreibübungen gehen also weniger vom gesprochenen Wort aus.
Nur selten haben Kinder andauernde Probleme mit einzelnen Laut-Buchstaben-Beziehungen und schreiben etwa <gaufen> statt <kaufen>. In solchen Fällen sind häufige kleine Übungen nötig, um die entsprechende Zuordnung (Laut - Buchstabe) zu festigen.
Typisch für Rechtschreib-Schwierigkeiten ist vor allem die
Unsicherheit dort, wo der Bezug auf die Lautfolge nicht mehr genügt
- wie bei der Markierung kurzer oder langer Selbstlaute, beim
Erkennen von Wortbausteinen oder Nomen, beim Unterscheiden von Regel-
und Ausnahmeschreibungen. Aber man kann den Kindern helfen, die
Systematik der Schriftsprache zu entdecken, die weiterführenden
Strategien zu begreifen und anzuwenden, so dass sie allmählich
sicherer werden.
Schriftorientierung heißt, frühzeitig
das richtig geschriebene Wort als Vorbild zu nehmen. Damit ist von
Anfang an klar, dass das Wort eine eindeutig festgelegte Schreibung
hat, welche unabhängig davon besteht, wie das Wort etwa von einem
Bayern oder einer Berlinerin ausgesprochen wird.
Schreibaufgaben
mit mündlicher Vorgabe treten also zurück gegenüber solchen mit
schriftlicher Vorgabe. Mit dem Wortmaterial (den geschrieben
vorliegenden Wörtern) wird gearbeitet: Sie werden untersucht,
verglichen, sortiert, umgeformt, zerlegt, erweitert, zusammengebaut
und so weiter. Durch dieses Operieren mit den Wortformen
werden die Strukturen der Sprache mehr und mehr bewusst gemacht.
Besonders den Wortaufbau und die „Stammschreibung“ kann man
derart erfahren, also das Prinzip, das für die Verschriftung des
Deutschen entscheidend ist (neben dem Bezug auf die Lautung).
Das Training fand einmal pro Woche statt - für 60 Minuten in Einzelarbeit. Ergänzend führten die Schüler zu Hause kleine Übungen selbstständig durch (drei- bis viermal etwa 10 Minuten), die Älteren z.B. mit einer PC-Lernkartei. Die Förderung dauerte in den meisten Fällen ein bis zwei Jahre, bei massiven Leseproblemen auch etwas länger. Es geht darum, die Grundlagen so zu festigen, dass die Kinder bald „alleine laufen“ können. Allerdings „gibt es kein Therapieverfahren, das für sich in Anspruch nehmen kann, in jedem Einzelfall eine Heilung zu bewirken“ (A.Warnke u.a., Legasthenie..., S.86).
Die ganze Förderung lag hier einer Hand: Also gab es keine stundenweise tätigen Hilfskräfte, und die Eltern sprachen immer mit demjenigen, der selbst mit den Kindern arbeitete. Lange Zeit war ich Deutschlehrer an Lüdenscheider Schulen (Hauptschule, Gymnasium, Gesamtschule); seit 1994 habe ich mich schließlich darauf spezialisiert, Kinder und Jugendliche mit einer Lese-Rechtschreib-Störung zu fördern. Zur Zeit biete ich Förderstunden nur ehrenamtlich an Schulen an, aber nicht privat.
Für Veranstaltungen zum Thema Lese- und Rechtschreib-Förderung stehe ich zur Verfügung und führe auch Eltern- oder Lehrer-Fortbildungen durch.
In der Arbeit mit den Kindern zeigte sich, dass bestimmte PC-Programme das Lernen unterstützen können. Da auf dem Markt nicht das Passende zu finden war, hat Matthias Kraus nach meinen Vorgaben folgende Übungsprogramme geschrieben:
RESI - Rechtschreib- und Silbentraining: eine Lernkartei mit zahlreichen Einstellmöglichkeiten.
LEA - Lese-Aufbau: silbenweiser Aufbau von Wörtern, Sätzen oder Texten sowie „Tempolesen“
UNI - Universelles Trainingsprogramm: Nachschreiben, Frage/Anwort und viele andere Übungsformen
Alle Programme sind offen, so dass man selbst Dateien erstellen, bearbeiten oder importieren kann. RESI, LEA und UNI können direkt von Matthias Kraus bezogen werden. Ebenfalls aus meiner Arbeit hervorgegangen ist das Übungsmaterial
• Stammbäume - Baumstämme. 120 Lese- und Schreibübungen mit Wortfamilien (v.a. für Klasse 3 bis 5)
Diese 120 Kopiervorlagen sind erhältlich im Buchhandel oder direkt beim Kohl-Verlag : ISBN-Nr:3-86632-748-X
Hier erhalten Sie einen Überblick über das Förderkonzept: PDF anzeigen .
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Wolfgang
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